Am 22. Juni 2023 erreichte mich am späten Nachmittag ein Anruf. Dran war meine Freundin, die mich besorgt fragte, wie es mir denn ginge. Ich war ganz verwundert, denn wir haben ein langes Wochenende am Campingplatz genossen und waren bester Stimmung. Wir waren beim einkaufen gewesen und fuhren gerade zurück auf das Gelände des Campingplatzes. Die Sonne schien, es war sehr warm und die dunklen Wolken hatten sich verzogen. Auf unserer kleinen Parzelle hatten wir einen Pool aufgestellt, weil es uns viel zu warm war und wir mal eine kleine Abkühlung brauchten.
Also fragte ich meine Freundin, wie sie denn darauf käme, das etwas nicht in Ordnung sei. Sie wusste nicht, dass wir nicht zu Hause waren und fragte ebenfalls sehr verwundert nur: Unwetter? Hmm, welches Unwetter? Sie berichtete mir davon, wie Hagelkörner vom Himmel geschossen wurden, die etwa die Größe von Tischtennisbällen hatten. Außerdem berichtete sie, dass sehr viel am Haus bei ihr kaputt gegangen war. Das Wasser drang ins Wohnzimmer ein, und lief die Wände herunter. Sie schickte einige Bilder.
In der Zwischenzeit erreichten mich auch ein paar Videos aus Kassel, die mich echt verblüfften. Menschen gingen mit Pferden, die sie gerade aus ihren Ställen holten. Alle standen bis zu den Knien im Wasser. Autos wurden durch die Gegend getrieben, und das in Gegenden, die weit weg von der Fulda lagen. In unserer Region geht die Fulda auch nicht schnell hoch. Ein Hochwasser würde sich hier mindestens 12 Stunden vorher schon ankündigen und würde dann lange brauchen, bis zum Höchststand. Es waren die Regenmassen, die so schnell herunter kamen, dass die Kanalisation einfach vollkommen überfordert war. Das Regenwasser konnte nicht so schnell ablaufen, wie es herunter kam.
Ganz viele Autos sind vom Hagel schwer beschädigt worden. Die meisten haben ganz viele Dellen im Blech, andere sind im Wasser zu Schaden gekommen. Bei mir zu Hause ist nur ein kleines Fenster neben der Haustür kaputt gegangen, ein Kellerraum vollgelaufen und das hat sich von alleine wieder verabschiedet. Bei Dirk im Haus sah das schon ganz anders aus. Die eine Seite war, nach Erzählungen der Nachbarn, komplett vollgelaufen, so dass alle kräftig schaufeln mussten. Und wir saßen am Campingplatz und haben dann nur ein schweres Gewitter abbekommen, aber ohne Hagel und ohne Regenmassen. Nur hat es 2 mal in der Gegend eingeschlagen, so dass der Wohnwagen unter den Fußen vibrierte.
Auch wenn es den Nachbarn gegenüber gemein klingt: Ganz ehrlich, ich war richtig froh, dass wir nicht zu Hause waren.