Juhuu, endlich war es im Frühjahr wieder soweit: Ich habe mir einen Roller gekauft. Nachdem ich nun mehr als 10 Jahre Fahrpause hatte, musste ich mich erst mal wieder dran gewöhnen.
Ich gebe zu, die ersten 120 Km habe ich gebraucht, um überhaupt erst mal wieder zurecht zu kommen. Ich hatte 2005 einen sehr schweren Unfall, das vergisst man ja irgendwie nicht. Ich habe mich nach dem Unfall gleich wieder auf einen Roller gesetzt und bin 3 Jahre gefahren. Danach war mein kleiner Chinese leider hinüber.
Nun ist es wieder ein Chinese geworden. Klar merkt man einen qualitativen Unterschied zu einem Markenroller. Ich bin neulich mit einem 2-Takter eines Freundes gefahren, der zog ganz anders und fühlte sich von der Verarbeitung her besser an. Aber ich bin zufrieden mit meiner kleinen Rennsemmel. Haltet Euch fest, wenn ich mit 45 Km/h an Euch vorbei ziehe!
Mittlerweile fahre ich mit diesem Rollerchen, der übrigens ein 4-Takter ist (er beschleunigt nicht, sondern er nimmt Fahrt auf…), auch an die Arbeit. Das ist ein recht weiter Weg. Gut, für gesunde Menschen ist das sicher normal, aber ich bin schon stolz, dass ich das wieder so hinbekomme und es auch Spaß macht.
Wenn ich unterwegs bin, telefoniere ich ganz gerne mit Dirk. Dafür habe ich einen Helm, in den ich ein Intercom eingebaut habe. Es gibt Helme, die sind genau dafür ausgelegt. Da gibt es extra ein Pölsterchen an jeder Seite, hinter das die kleinen Lautsprecher geklebt oder geklettet werden können. Das hat den Vorteil, dass ich keine Kopfhörer in den Ohren haben muss. Das ist nicht nur verboten, sondern auch wirklich unangenehm. Man hört dann nicht mal das eigene Fahrgeräusch mehr und das ist ziemlich laut. Also kann man sich ja auch vorstellen, wie weit ich dann auch von den Geräuschen auf der Straße abgeschirmt bin. Das ist schon zu Recht verboten, wie ich finde. Beim Intercom ist es so, als würdest Du Radio im Auto hören. Du bekommst alles mit und kannst den Gesprächspartner dennoch gut verstehen. Da das Ganze fürs Motorradfahren entwickelt wurde, gibt es auch eine besonders gut funktionierende Rauschunterdrückung. Also keine Fahrgeräusche für den Gesprächspartner. Dirk fragt mich oft, ob ich denn schon unterwegs bin, nachdem ich schon ein Drittel der Strecke gefahren bin. Er sagt, es hört sich an, als säße ich zu Hause im Wohnzimmer.
Ich freue mich schon tagelang auf die erste Fahrt nach meiner Quarantäne. Es soll ja schönes Wetter geben.